Lingua Franca (2021)

A performance with and of languages, a process of listening, a writing experiment.

Concept: Jingyun Li,
Co-written by: Jingyun Li, So Young Kim, Thore Walch

Published in DRAMA MAGAZINE #1
Reading in Berliner Ringtheater

gefördert vom Deutschen Literaturfonds

Wie sieht eine mehrsprachige Performance ohne Übersetzung aus?

Während Sprachen in vielen Theaterstücke als Instrumente zum Zweck der Handlung dienen, möchten wir uns in dieser Experimente auf Sprachen selbst konzentrieren.

Wir ziehen die Struktur des Schreibens dem Inhalt und die linguistischen Unterschiede der Richtigkeit vor. Nach vielen Tryouts haben wir für die folgende Schreibweise entschieden. Eine*r von uns erzählt eine Geschichte, zunächst schnell, und dann ganz langsam, damit die anderen sie aufschreiben kann. Wir entscheiden uns selbst, wie wir die Geschichte dokumentieren. Dafür müssen wir manchmal vor Ort ein neues Alphabet erfinden für die Aussprache, die ganz anders klingt, als wir es gewohnt sind. Danach tauschen wir, was wir aufgeschrieben haben. Dadurch zeigen wir nicht nur die “originale” Geschichte, sondern auch die diversen, aber gültigen Auffassungen von jeder, die im Prozess entstanden sind. Die Betonung liegt nicht auf der Richtigkeit, sondern auf dem Versuch, einander zu verstehen.

Die Sprachen – Deutsch, Chinesisch und Koreanisch – sind für uns die zufällige sprachliche Kombination, die wir besitzen. Aber wir drei haben ein unterschiedliches Niveau in jeder Sprache, genau wie das heterogene Publikum im heutigen Berlin. Für eine Performance, die auf dieser Schreibweise basiert, wird der Text jedes mal auf unterschiedlichen Sprachen geschrieben, von den Performer*innen sowie dem Publikum/Teilnehmer*innen. Was gleich unten gezeigt wird, ist eine der vielen Möglichkeiten so einer mehrsprachigen Performance, oder Sprache-Experiment, oder Kommunikationsprozess.

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Co-curation, Stadttheater Spandau (2021-)

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Concept, Production and Dramaturgy, Mit. An Open-air Text and Light Installation (2021)